Mentalismus – Die Tricks der Mentalisten

Der Mentalismus ist eine Form der Unterhaltungskunst, die sich mit der Illusion paranormaler Phänomene wie Telepathie oder Vorhersage beschäftigt. Falls Sie sich fragen, wie diese Kunst funktioniert, dann wird der folgende Artikel Ihnen Aufschluss darüber liefern:

Cold Reading
Beim Cold Reading (dt. „kalte Deutung“) erweckt der Mentalist bei seinem Gegenüber den Eindruck, dass er Informationen über diesen besitzt, obwohl diese Person ihm völlig fremd ist. Das klingt zunächst zwar nach Zauberei, doch in Wahrheit ist es bloß das Produkt aus einer guten Beobachtungsgabe und dem bewussten Einsatz bestimmter Techniken, die das Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken, in welcher der Mentalist Informationen über sein Gegenüber erhält.
Zu diesen Techniken zählt zum Beispiel das Verwenden von Aussagen über eine Person, die zwar spezifisch klingen, tatsächlich aber auf fast jeden zutreffen. Der Barnum-Effekt spielt dabei eine Rolle, denn laut diesem neigen Menschen dazu, eine allgemeingültige Aussage über ihren Charakter als zutreffend wahrzunehmen.
Dabei legt man sich nicht auf einen Charaktertyp fest, sondern verwendet Formulierungen wie „manchmal kannst du… sein, aber meistens bist du..“, oder verwendet bestimmte, wahrscheinliche Bedingungen.
Beispiel:

„Du bist eigentlich ein offener Mensch, aber kannst manchmal auch verschlossen wirken, vor Allem bei Personen, die du nicht besonders gut kennst.“

Es muss sich aber nicht unbedingt auf Charakterzüge festgelegt werden, denn auch Ereignisse, die fast jedem passieren oder ähnliches kann zur Sprache gebracht werden:

Beispiel:

„Du hast Probleme mit einer Person aus deinem Freundeskreis“

„Ich sehe jemanden aus deinem Umfeld, der an einer schweren Krankheit gestorben ist…“

Hot Reading
Die etwas weniger beeindruckende Methode, allwissend zu erscheinen: Der Mentalist informiert sich zuvor (oder wird informiert) über die Person, die er deuten wird, ohne dass diese davon weiß. Nun muss der Mentalist diese Informationen nur noch glaubwürdig inszenieren.
Meist wird das Hot Reading in Kombination mit dem Cold Reading verwendet.

Neurolinguistisches Programmieren
Eine Technik, die auf der Annahme basiert, dass sich psychische Vorgänge im Menschen durch die Sprache programmieren bzw. verändern lassen. Es basiert darauf, dass sich jeder Mensch eine eigene subjektive Realität schafft, die von der Wirklichkeit abweicht, welche sich in der Sprache oder seiner Handlungsweise ausdrückt.
Durch bestimmte Worte, Metaphern oder Handlungen kann der Mentalist die Handlungsweise seines Gegenübers manipulieren und in eine bestimmte Richtung lenken. Um Vertrauen aufzubauen spiegelt er zum Beispiel die Haltung seines Gegenübers, oder hält in bestimmten Momenten bewusst innigen Augenkontakt mit diesem, um eine Reaktion zu provozieren.